Erle.

Als Ausrichter ist die Stadt gleich mit zwei Mannschaften bei der DM der Justizvollzugsbediensteten im Volleyball dabei.

So ein Titel verpflichtet: Gelsenkirchen Deutscher Meister 2014. Und auch wenn die Gegner aus Suhl-Goldlauter, Neustrelitz, Landsberg/Lech und Oldenburg kommen, es geht um die nationale Krone und gespielt wird nach Verbandsregeln. Im Volleyball, und alle Spieler der 30 Teams kommen aus einer JVA und haben einen Dienstausweis: Deutsche Meisterschaften der Justizvollzugsbeamten in der Gesamtschule Berger Feld, die 39. Immerhin schon, ein Turnier mit 30 Mannschaften. Eine fehlt, Cottbus hat zurückgezogen.

Gleich zwei Teams am Start

Die Ausrichtung allein ist gar nicht ohne, die Gelsenkirchener stellen diesmal gleich zwei Mannschaften. Rekrutiert aus insgesamt 200 Beschäftigten, eben Vollzugsbeamte, oder auch aus der Verwaltung, Sozialarbeiter oder Psychologen. Andere haben es nicht so gut. Dass die Ravensburger nicht dabei sein können, bedauert Ingolf Balzk, Sportkoordinator und zuständig für die berufliche Bildung in der Einrichtung an der Aldenhofstraße: „Traurig, die hatten keine jungen Leute.“

Anders die Gelsenkirchener, die unter der neuen Leitung von Regierungsdirektorin Elisabeth Nubbemeyer ab Mai 2016 die Titeljagd wieder ins Auge fassen. Allerdings reißen sich die JVA auch nicht unbedingt alle um die Ausrichtung der DM. Mit der

Quote, aus 200 Beschäftigten zwei Teams à sechs Spieler aufs Feld zu bringen, ist sie sehr zufrieden. Denn anders als andere hat der Heimkader nicht einmal eine reine Betriebssportgemeinschaft, dafür haben die Jüngeren viel Elan für das Spiel am Netz mitgebracht, sind ambitioniert.

Der Fanblock der Schwaben feuert sein Team an

Die Leiterin hat etwas Pech, als sie das Hauptrundenspiel von Gelsenkirchen A gegen Stuttgart mitfiebernd auf der nicht ganz vollen Tribüne verfolgen will, der Fanblock der Schwaben hockt direkt nebenan und feuert sein Team geradezu frenetisch an. Mit zwei Trommeln.

Dieses ungewöhnliche Turnier kommt erst durch viel Verständnis überhaupt zustande, mit Unterstützung der Stadt bei der Suche nach einer geeigneten Halle, bei der jeweiligen Anstaltsleitung und den Kollegen, um die Spieler freizustellen. Was sich auch in den Grußworten des üppigen Programmheftes niederschlägt.

Abschlussabend in der Vest-Arena in Recklinghausen

Einen Titel hat diesmal die Gelsenkirchenerin Maren Jezernik jedenfalls in den Pott geholt, wenn auch „nur“ im Rahmenprogramm: Beim Torwandschießen setzte sie sich souverän an die Spitze „für die Frauenehre“ und ein DVV-Trikot.

Und noch während des schweißtreibenden Baggerns und Pritschens auf dem Schwingboden der Schulturnhalle wurde die „Meisterfeier“ abgestimmt, genauer, wer tanzt mit wem. Denn nach der Siegerehrung wartete auf 370 gut gelaunte Gäste in der Vest-Arena in Recklinghausen der Abschlussabend mit der Lehrerband „Pauker und Trompeten“, nach eigener Beschreibung mit „170 Jahren Musikerfahrung“. „Wohl bis um vier Uhr in der Früh’“, schätzt Koordinator Balzk schmunzelnd, „man sieht sich ja nur einmal im Jahr“.

INFO: Gelsenkirchen belegt die Plätze 6 und 8

Gespielt wurde nach den offiziellen Regeln des Deutschen Volleyballverbandes über jeweils acht Minuten, ein Teil der Vorrunde und das B-Turnier in der Gerhard-Hauptmann-Realschule, die Hauptrunde in der Gesamtschule an der Adenauerallee.

Das A-Team der JVA Gelsenkirchen belegte Platz acht nach einem 16:27 gegen Rohrbach, die „zweite Garnitur“ Rang sechs nach einer 0:6-Niederlage gegen Halle. In der A-Runde hieß das Finale Waldeck - Luckau-Dubben, und in der B-Runde Bielefeld-Brackwede - Lingen.

Ausrichter der DM der Justizvollzugsbediensteten im Volleyball 2019 wird Berlin-Tegel sein.